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Body percussion ist die Klangerzeugung mit dem eigenen Körper unter Zuhilfenahme
von Händen, Füßen und Fingern. Nicht erlaubt ist die Zuhilfenahme der Stimme
oder anderer Körperteile, die durch Luft in Schwingungen versetzt werden.
Bereits im Tierreich ist Body percussion zu beobachten, beispielsweise bei Gorillas oder anderen
Menschenaffen, die ihr Geschrei oder Gebrüll mit Faustschlägen auf die Brust bedrohlicher
erscheinen lassen. Ebenso kann das Zirpen der Grillen, also das Aneinanderreiben ihrer
Hinterfüße auch zum Body percussion gezählt werden.
In verschiedenen Kulturen wird Body percussion unterstützend zu Gesang oder Tanz eingesetzt,
beispielsweise beim Flamenco in Spanien (Klatschen und Fußstampfen) oder beim Schuhplattler
im Alpenland.
Die wichtigsten Klangerzeugungsmöglichkeiten beim Body percussion sind das Klatschen mit den Händen, das Klopfen mit den Händen auf anderen Körperteilen und das Stampfen mit einem Fuß oder mit beiden Füßen.
In nachfolgender Tabelle sind Klangerzeugungsmöglichkeiten nach dem betroffenen Körperteil - von oben nach unten sortiert - aufgeführt.
Körperteil | Erläuterung |
Kopf |
Schlagen mit den Fingerknöcheln auf den Kopf, wie Kopfnuss Klopfen mit den Händen |
Stirn | Klopfen mit den Händen |
Wangen | Klopfen mit den Händen |
Mund | Ploppen mit dem Daumen oder einem anderen Finger |
Zunge | Zungeschnalzen |
Zähne | Zähneklappern |
Hals | Klopfen mit den Händen |
Schultern | Klopfen mit den Händen |
Arme | Klopfen mit den Händen |
Brust | Klopfen mit den Händen, Fästen, mit dem Handballen oder mit dem Unterarm |
Bauch | Klopfen mit den Händen, Fästen, mit dem Handballen oder mit dem Unterarm |
Hände | Klatschen, wobei das Klatschen auf viele verschiedene Arten erfolgen kann: mit oder ohne Hohlraum in der Handfläche, mit der ganzen Hand oder nur drei Fingern, mit den flachen Händen direkt gegeneinander oder um 90° versetzten Händen, mit den Handflächen gegeneinander oder Handfläche auf Handrücken oder beide Handrücken gegeneinander. |
Finger | Fingerschnippen, der Daumen schnippt gegen einen Finger oder alle anderen Finger |
Po | Klopfen mit den Händen |
Oberschenkel | Klopfen mit den Händen, Fästen, mit dem Handballen oder mit dem Unterarm |
Knie | Klopfen mit den Händen oder Fästen |
Unterschenkel | Klopfen mit den Händen oder Fästen |
Beine | Schlagen der Oberschenkel gegeneinander |
Füße |
Klopfen mit den Händen Fußstampfen mit einem Bein oder mit beiden Beinen Schlurfen auf dem Boden Wippen mit dem Fuß |
Die Dynamik der einzelnen Body percussion Klänge ist stark unterschiedlich und lässt sich bei vielen Klängen nur kaum verändern. Das Klatschen ist dynamisch am flexibelsten, manche Känge können maximal im Piano oder Mezzoforte erklingen.
Für Body percussion gibt es keine festen Notationsregeln. In Anlehnung an die Schlagzeugnotation ist in den Body-percussion-Werken von Andreas Horwath das Fußstampfen wie eine Bassdrum, das Klatschen wie eine Snare, das Fingerschnippen wie eine Hi-Hat und das Klopfen auf Brust, Bauch und Oberschenkel wie Tom-Toms notiert (s. Notenbeispiel). Effekte sind in der Regel durch spezielle Notenköpfe und auf anderen Notenlinien bzw. -zwischenräumen notiert. Da das Lesen gewöhnungsbedürftig ist, sind die Body-percussion-Elemente zumindest am Anfang der Stücke direkt benannt.
Im Ces-dur Musikverlag, Esslingen, sind von Andreas Horwath erschienen: