ring
schnell der Großmutter diesen Kuchen und eine Flasche Wein, Rotkäppchen.
Und vergiß nicht: geh ja nicht vom Wege ab, denn im Wald lauern viele
Gefahren." So sprach die Mutter und drückte dem Rotkäppchen das
Körbchen in die Hand, das für die Großmutter bestimmt war.
Das arme Rotkäppchen war ein wenig verwirrt über die unerwartete
Aufgabe und vergaß die Ermahnung der Mutter ziemlich bald. Im Wald
blühten gerade die hübschen Buschwindröschen und das Rotkäppchen
konnte nicht widerstehen und sprang in den Wald hinein, um ein paar von
den Blumen für die Großmutter zu pflücken.
"Hallo Rotkäppchen, wie geht es dir?", hörte es plötzlich
eine Stimme freundlich sprechen. Als sich das Rotkäppchen umsah, erblickte
es einen großen Wolf, der es mit funkelnden Augen ansah. "Danke gut",
erwiderte das Rotkäppchen. "Ich soll der Großmutter Wein und
Kuchen bringen und muß mich jetzt sputen." "Dann paß aber gut
auf, denn im Wald soll sich ein böser Jäger herumtreiben." Rasch
machte sich das Rotkäppchen wieder auf den Weg und erreichte schließlich
das Haus der Großmutter.
arum hast du so große Augen?", hörte es da die Stimme
der Großmutter rufen. "Damit ich besser zielen kann", antwortete
ihr jemand. "Und warum hast du so große Hände?", war wieder
die Großmutter zu hören. "Damit ich besser schießen kann",
kam die Antwort. "Und warum hast du so große ...". In diesem Moment
öffnete das Rotkäppchen entschlossen die Tür und sah die
Großmutter in ihrem Bett liegen. Vor ihr stand der Jäger, der
sein Gewehr bedrohlich in der Hand hielt. "Komm herein, Rotkäppchen.
Da wird sich die Großmutter aber über deinen Besuch freuen",
sagte der Jäger mit grimmiger Stimme. Weiter kam er nicht, denn der
große Wolf flog durch die Tür an Rotkäppchen vorbei und
riß den Jäger mit einem Satz nieder. Geschwind schlug die Großmutter
dem Jäger den Nachttopf über den Kopf, so daß der Jäger
gefesselt werden konnte.
Danach setzten sich das Rotkäppchen, die Großmutter und
der liebe Wolf an den Tisch und aßen und tranken von den mitgebrachten
Speisen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sitzen und trinken und lachen
und erzählen sie immer noch ...